Bei öffentlichen Auftritten repräsentieren die Sängerinnen und Sänger des Vereins die Markgräfler Tracht sowohl in der um 1780 getragenen Alten Markgräfler Tracht (links), sowie auch in der um 1900 (rechts) getragenen Form. Abgebildet sind hier die beiden 30 Jahre in der Vorstandschaft des Veriens tätigen Mitglieder Saskia Wehrle und Christa Heimann bei der Verleihung der Goldenen Verbandsehrennadel nebst Urkunde des Bund "Heimat und Volksleben" im Mai 2022.
Schon im 17. Jahrhundert gibt es Hinweise für eine alte Markgräfler Tracht. Richtig bekannt wurde die Tracht zur Zeit des alemannischen Dichters Johann Peter Hebel, besonders durch sein im Jahre 1803 erschienenes Gedicht „Die Wiese“. Darin beschreibt Hebel die Markgräfler Tracht in Gestalt eines Vrenelis. Aus diesem Grunde wird diese ältere Markgräfler Tracht auch „Vrenelitracht“ genannt. Ab etwa 1820 setzte eine starke Veränderung der Tracht ein, dies auch unter dem Eindruck der Französischen Revolution. Das bestickte Käppchen verschwand langsam immer mehr, die Schleife wurde nun immer größer. Auch die kurzen Fransen wurden mit der Zeit immer länger und schließlich erreichte die „Hörnerkappe“, wie sie jetzt genannt wurde, eine Breite von fast 50 cm. Das Halstuch wurde aus Lyon oder Mailand geliefert und später oft auch in Tüll verwendet. Auch der Rock, zu Beginn noch ein altertümlicher Zwickelrock aus einzelnen Streifen zusammengenäht, verschwand auf Anordnung der Obrigkeit. Man verwendete jetzt ein immer mehr bürgerliches Kleid. Die Männertracht hat sich genau wie bei den Frauen durch modische Einflüsse stark verändert. Ursprünglich trugen die Männer Kniebundhosen und blaue oder beige Strümpfe. Später bürgerten sich, natürlich zuerst in den Städten, langsam die langen Hosen ein. Als Mantel diente nun ein Gehrock. Die Markgräfler Tracht, wie sie um 1880/1900 getragen wurde, bildete die Vollendung der verschiedenen Entwicklungsstufen und zeigt uns die Anmut und Schönheit dieser markgräfler Kleidung in voller Entfaltung.